Eines der Instrumente, die in der Bluegrassmusik aufgrund ihrer Dominanz und Charakteristik eine große Rolle spielen, ist das Banjo. Durch dieses Instrument erhält die Bluegrassmusik den typischen Sound, der Ursprünglichkeit und Ländlichkeit ausstrahlt.
Ein kurzer Abriss der Geschichte und eine Übersicht über die gegenwärtig verwendeten Arten ist im Folgenden dargestellt:
Inhaltsverzeichnis
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Geschichte

Die erste Erwähnung geht auf das Jahr 1688 in Amerika zurück. Diese Instrumente spielten Sklaven, die von Afrika nach Amerika verschleppt wurden.
Die Bezeichnung tritt erstmals 1774 in Maryland auf. Thomas Jefferson erwähnt 1781 ein Sklaveninstrument “Banjer”. Es war viersaitig.
Das erste selbstgebaute und noch erhaltene fünfsaitige Instrument spielte Joel Walker Sweeney 1831 in der Appomattox-Band. Dieses befindet sich im Country-Museum in Los Angeles. Es hat keine Bünde und wurde mit Darmsaiten gespielt.
Um sich gegen andere mitspielende Instrumente (im Jazz Blasinstrumente) durchsetzen zu können, spielte man später auf Stahlsaiten.
Arten
Die folgende Arten sind gegenwärtig verbreitet. Die Modifikationen Gitarren-, Mandolinen- und Ukulelebanjo entstanden hauptsächlich deshalb, damit die jeweiligen Instrumentalisten die gleichen Seitenanzahl und Stimmung wie auf ihren Originalinstrumenten vorfanden und so nicht umlernen mussten.

Tenor-Banjo
Stimmung c-g-d’-a’ vierseitig — 17 bis 19 Bünde, vorwiegend im Jazz und Dixiland als Rhythmusinstrument gespielt.
Alternative Stimmung G-d-a-e’ vierseitig — in der irischen Musik hauptsächlich als Melodieinstrument gespielt.
Plectrum-Banjo
Vierseitig — 22 Bünde, Begleit- und Melodieinstrument.
Weitere Abwandlungen sind:
Gitarren-Banjo
Stimmung E-A-d-g-h-e’ sechsseitig (für Gitarristen).
Mandolinen-Banjo
Stimmung g-d-a-e’ vier Doppelsaiten (für Mandolinisten).
Ukulele-Banjo
Stimmung z.B. g-c-e-a viersaitig (für Ukulelespieler).

Fünfsaitiges Banjo
Stimmung g-D-G-h-d Melodie- und Rhythmusinstrument in der Bluegrass, Folk- und Country-Musik. Weitere Stimmungen wie g-D-G-c-d, oder g-C-G-c-d sind gebräuchlich. Dieses gibt es mit oder ohne Holzboden (Resonator). Ohne Resonator (hinten offen) wird es vor allem in der Oldtimemusik verwendet.

Das fünfsaitige Banjo (Fifestring banjo) wird entweder mit der Clawhammer-Anschlagstechnik (Daumen und Mittel- oder Zeigefinger) oder der Dreifingerzupftechnik gespielt.
In der Bluegrassmusik wird das fünfsaitige Banjo grundsätzlich mit der Fingerstyle Technik (Scruggs Style) gezupft. Benutzt wird in der Regel der Daumen, der Zeige- und der Ringfinger. Diese werden mit Metall- bzw. Plastikpicks bestückt, um einen lauteren und prägnanteren Ton zu erzeugen. Perfektioniert und erstmals in großem Umfang bekannt gemacht wurde diese Spieltechnik durch den Banjospieler Earl Scruggs ab 1945 bei den Bluegrass Boys und später mit der Formation Flatt and Scruggs.
Heutige Verwendung
- Vielfältige Stile: Heute wird das Banjo in vielen Musikrichtungen verwendet, von traditioneller amerikanischer Folk- und Bluegrass-Musik bis hin zu Jazz und experimenteller Musik.
- Kulturelle Bedeutung: Das Banjo ist nicht nur ein Musikinstrument, sondern auch ein Symbol für die amerikanische Folklore und die kulturelle Vermischung in der Musikgeschichte der USA.
Die Entwicklung des Banjos spiegelt also nicht nur technische Innovationen wider, sondern auch tiefgreifende soziale und kulturelle Veränderungen in der amerikanischen Gesellschaft.